Elemente für deinen Stil

Wir nutzen typische Bewegungen verschiedener Stile, um dir die Elemente näher zu bringen. Die Elemente sind aber unabhängig von Stilen. Du kannst die Elemente auf deine eigenen Bewegungen übertragen.

Achte auf Anzeichen für schnelleres Handeln

Wenn du deine Bewegung für schnelleres Handeln optimierst, erkennst du Verbesserungen mit Hilfe der Anzeichen für Erfolg:

  • Du zögerst weniger und startest früher.
  • Du denkst weniger nach und Zweifel lassen nach.
  • Dein Körper startet die passende Bewegung selbst.

Tipps fürs Training

Bitte dein Gegenüber am Anfang im Training immer mit den gleichen Auslösern anzugreifen (z.B. ein gerader Angriff bleibt gerade und wechselt nicht zu einem Schwinger). Verändern sich die Auslöser zu stark, wirst du die Anzeichen und ihre Entwicklung zum Besseren nicht gut vergleichen können.

In der Anwendung wird dein Gegenüber dir diesen Gefallen nicht tun. Ganz im Gegenteil, es ist Teil einer guten Taktik Auslöser zu anzupassen, sodass deine Reaktionen unter dem Stress langsamer werden. Starte im Training wie beschrieben mit gleichen Auslösern und taste dich vor zu wechselnden Auslösern. Die Elemente dieser Serie helfen dir dabei, den Stressnachteil zu umgehen.

Steigere deine Fähigkeiten deine eigenen Handlungen zu beherrschen

Deine Fähigkeit deine eigenen Handlungen zu beherrschen ist die Grundlage für schnelles Handeln. Das heißt, du musst es schaffen:

  • Deine und die Handlungen deines Gegenübers wahrzunehmen.
  • Deine Wahrnehmungen zu verarbeiten.
  • Auf deren Grundlage deine Handlungen zu planen.
  • Dich für eine Handlung zu entscheiden.
  • Diese Handlung auszuführen.

Jede dieser Fähigkeiten steigerst du mit dem richtigen Wissen. Steigerst du alle Fähigkeiten, steht schnellerem Handeln nichts mehr im Weg. Fokussiere dich auf diese ersten 5 Fähigkeiten mit ihren Elementen. Später rundest du deine Sammlung ab mit den folgenden Fähigkeiten:

  • Nutze die Handlungen deines Gegenübers für dich.
  • Schwäche die Fähigkeiten deines Gegenübers.

Die Stellschrauben dafür findest du in den nächsten Anleitungen.

Wahrnehmen: Dich selbst, dein Gegenüber und deine Umgebung

Deine Sinneswahrnehmung bietet dir viele Quellen für Informationen, was gerade passiert. Den Sinn Sehen kennst du, aber kennst du auch den Sinn Propriozeption, also deine Körperwahrnehmung? Dieser Sinn liefert dir teilweise schneller Informationen als dein Sinn Sehen und ergänzt sehr gut deine Bemühungen schneller zu handeln mit kürzeren Reaktionszeiten.

Ein zweiter Punkt ist dein Aufmerksamkeitsfokus. Er verringert deine Wahrnehmung ähnlich einem Tunnel auf die wichtigen Dinge und lässt dich Unwichtiges ausblenden. Richtig eingesetzt, schützt er dich derart vor Überlastung. Steuerst du ihn aber nicht, werden deine Sinne nicht auf die wirklich wichtigen Dinge achten. Dadurch wirst du überlastet, zögerst in deinen Handlungen oder frierst sogar ein.

Typische Stellschrauben deiner Wahrnehmung sind:

  • Deine Aufmerksamkeit ausrichten mit Hilfe von gedanklichen Zielen.
  • Alle deine Sinne in der Balance auf dich, dein Gegenüber und die Umwelt ausrichten.
  • Alle Sinne einsetzen mit einer Balance zwischen grobem und gründlichem Wahrnehmen.

Verarbeiten: Deine Wahrnehmungen einordnen

Im Kampf wirst du geflutet mit Wahrnehmungen deiner Sinne. Oft bleibt dir nicht die Zeit diese zu verarbeiten oder dein Gegner verwirrt dich mit widersprüchlichen Details. Im Training lernst du die Unterscheidung: Welche Wahrnehmung hilft mir? Worauf kann ich mich verlassen?

Schaffst du dir Ordnung im Kopf, wirst du sicherer und schneller handeln. Ohne diese Ordnung stocken deine Bewegung, denn: Wenn du nicht verstehst, was passiert, wie willst du dann sicher handeln?

Typische Stellschrauben für deine Fähigkeit Wahrnehmungen zu verarbeiten sind:

  • Möglichst viele Wahrnehmungen im Training erfahren, auch widersprüchliche.
  • Die Details ordnen und welche Muster diese ankündigen.
  • Zu Lernen, was du ignorieren kannst.

Planen: Deine Handlung auslegen

Du besitzt die Fähigkeit dich und dein Gegenüber wahrzunehmen und deine Eindrücke zu verarbeiten. Es bleibt aber eine Unsicherheit, da du im Stress eines Kampfes nie genau weißt, ob du die Situation richtig einschätzt. Im Training lernst du damit umzugehen, indem du typische Abläufe mit Standardlösungen verknüpfst. Mit Erfahrung ergänzt du Szenarien und Varianten, sodass du sicherer und schneller die richtige Handlung auslegst. Ohne diese Erfahrungen, schießt du übers Ziel hinaus und wählst unpassende Bewegungen aus. Dadurch verlierst du Zeit und wirst langsamer.

Typische Stellschrauben für deine Fähigkeit zu planen sind:

  • Abwechslungsreiche Abläufe im Training zu schaffen.
  • In der Planung in Szenarien zu denken „Was wäre wenn?“.
  • Abläufe und Szenarien mit Standardbewegungen zu lösen.

Entscheiden: Aus Möglichkeiten eine Handlung auswählen

Wenn du in Szenarien denkst, variierst du auch deine Bewegung. Dadurch entsteht die Frage: Wie entscheidest du dich zwischen den Varianten deiner Bewegung? Weiterhin stresst dich dein Gegenüber mit wechselnden Angriffsvarianten. Dadurch ergeben sich viele Möglichkeiten zwischen Bewegungen zu wählen und für dich ein Entscheidungszwang unter Zeitdruck. Wenn dir Zeit bleibt, passt du im Kampf mit Erfahrung deine Bewegung automatisch an. Im Stress verschlechtert sich diese Fähigkeit. Im Training lernst du dafür Varianten wieder sinnvoll einzuschränken und deinem Gegner nicht die Freiheit zu lassen dich mit seinen Angriffsvarianten in einen Entscheidungszwang zu drängen.

Typische Stellschrauben für deine Fähigkeit zu entscheiden sind:

  • Grundregeln zu erarbeiten für typische Situationen: Was ist die beste Bewegung?
  • Aktiv deinen Gegner einzuschränken, sodass du nicht mit seinen Angriffsvarianten konfrontiert wirst und dich entscheiden musst.
  • Standardbewegungen bereit zu halten, welche viele Situationen gleichzeitig lösen, sodass du dich nicht entscheiden musst.

Ausführen: Deine ausgewählte Bewegung umsetzen

Während du deine Bewegung ausführst, vemitteln dir deine Sinne weiter Wahrnehmungen. Bei hoher Geschwindigkeit droht dir Stress, weil aufkommende Zweifel oder Störungen deines Gegenübers dich zusätzlich belasten. Im Training lernst du deswegen schnelle Bewegungen durchzuziehen und deine Sinne zu fokussieren. Ohne diese Fähigkeiten wirst du Bewegungen abbrechen oder umschwenken. In beiden Fällen verlierst du Zeit bis du wieder eine neue, passende Bewegung startest.

Typische Stellschrauben für deine Fähigkeit deine Bewegung auszuführen sind:

  • Deinen Aufmerksamkeitsfokus zu halten und dadurch irritierende Wahrnehmungen auszublenden.
  • Störungen ins Training einzubauen, so dass du dich daran gewöhnst.
  • Störungen als Teil deiner Bewegung zu sehen, so dass du bereits Konter fest eingebaut hast.

Zusammenfassung

  • Du zögerst weniger und startest früher.
  • Du denkst weniger nach und Zweifel lassen nach.
  • Dein Körper startet die passende Bewegung selbst.
  • Deine und die Handlungen deines Gegenübers wahrnehmen.
  • Deine Wahrnehmungen verarbeiten.
  • Auf deren Grundlage deine Handlungen planen.
  • Dich für eine Handlung entscheiden.
  • Diese Handlung ausführen.
Nächste Folge

Zugehörige Anleitungen

  • Folge 2.1

    Schnelles Handeln + Kurze Reaktionszeiten

    Grundlagen von Wahrnehmen bis Ausführen

  • Folge 2.2

    Schnelles Handeln + Kurze Reaktionszeiten

    Checkliste aller Elemente