Element: Verdopple deine Kraftquellen

Deine Fähigkeit Kraft zu erzeugen hängt davon ab, welche Körperteile du einsetzt. Schaffst du es weitere unbenutzte Körperteile einzusetzen, erhöhst du deine Kraft. Bei einem Schlag erzeugst du mit Hilfe deiner Beine die Kraft nach vorn. Wenn dabei beide Beine wirken, erzeugst du mehr Kraft, als wenn ein Bein nur zur Stabilisierung dient.

Versuche im Moment des Auftreffens deiner Faust auf dein Gegenüber beide Beine einzusetzen. Ein Ansatz ist einen Vorwärtsschritt zu nutzen. Richte in der Vorwärtsbewegung deine Beine so aus, dass beide Beine Schub nach vorn geben, ähnliche eines Sprintstarts in der Leichtathletik. Nach dem Treffer bringst du deine Beine wieder in eine stabile Position.

Prüfe deinen Stand. Nutzt du im Moment des Treffens beide Beine und erzeugst Kraft nach vorn?

Fortschritt erkennst du, wenn du beim Treffen den Kraftfluss in beiden Beinen spürst. Er verläuft geteilt über beide Beine. Setzt du nur ein Bein ein, ist das andere Bein nur unter Spannung für dein Gleichgewicht. Du spürst in diese Spannung, aber nicht die zusätzliche Spannung durch den Treffer.

Achte wie immer auf die Anzeichen für harte Treffer.

Suche einen Schlag, welcher gleichzeitig mit einem Schritt kombiniert werden kann. Gleiche deinen Moment des Treffers mit deinem Beineinsatz ab, sodass beide Beine Kraft erzeugen.

Das Element des Kraftflusses ist eine gute Kombination. Setzt du beide Beine ein, spürst du, wie sich der Kraftfluss auf beide Beine verteilt.

Das Abgleichen des Treffers mit dem Schritt und Beineinsatz erfordert viel Koordination. Lege den Fokus auf das Element, wenn dir diese Kombination öfters begegnet.

Mehr Kraft zu erzeugen hat Nachteile. Dein restlicher Körper muss diese Kraft auch übertragen. Achte auf Anzeichen wie Stocken deiner Bewegung oder Ausbrechen von Gelenken. Sie zeigen dir an, dass du zwar viel Kraft erzeugst, aber Training benötigst diese zu übertragen.

Ein stabiler Stand nutzt meist beide Beine und verteilt das Gleichgewicht. Dieses Element verlangt beim Treffen darauf kurz zu verzichten, sodass beide Beine Kraft erzeugen. Dieser kurze Moment ist ein Risiko für deine Stabilität. Der Mehrgewinn ist aber die höhere Kraft.

Doppelt hält besser. Setzt du zwei gleiche Kraftquellen ein, steht dir bedeutend mehr Kraft zur Verfügung. Im Startblock in der Leichtathletik wird dieses Element auch eingesetzt, indem beide Beine gleichzeitig Schub nach vorn erzeugen.

Spüre in Pausen in deinen Körper. Nimm das Gefühl der Lockerheit und Entspannung mit in die nächste Phase deines Trainings, sodass du das Element der niedrigen Körperspannung optimal einsetzt.

Element: Starte mit niedriger Körperspannung

Deine Fähigkeit Kräfte zu übertragen hängt von deinem erzeugten Impuls ab. Der Impuls hängt wiederum von der Geschwindigkeit beim Auftreffen auf dein Gegenüber ab. Du brauchst eine hohe Geschwindigkeit für eine hohe Kraftübertragung. Eine zu hohe Körperspannung behindert dich dabei, diese Geschwindigkeit aufzubauen.

Versuche beim Start der Bewegung eine niedrige Körperspannung zu erreichen und schnell auf deine hohe Zielgeschwindigkeit für den Schlag zu kommen.

Spüre in deinen Körper, ob du zum Start des Schlages eine niedrige Körperspannung hast. Fühlt es sich an wie beim Entspannen auf der Couch oder eher angespannt wie beim Hochstemmen einer Getränkekiste? Es sollte sich eher wie beim Entspannen anfühlen.

Eine niedrige Körperspannung kannst du spüren, wenn du ein gutes Körpergefühl hast. Schaffe dir eine Umgebung, in der du vor der Bewegung deinen Körper kurz entspannen kannst. Ein leichtes Ausschütteln oder entspanntes Durchatmen genügen als Anhaltspunkt. Nimm dir dieses Gefühl mit in die Bewegung und spüre kurz nach dem Schlag in dich hinein, ob du dieses Gefühl wiedererkennst. Hast du am Anfang des Schlages das gleiche entspannte Gefühl gehabt?

Prüfe weiter, ob die Anzeichen für härtere Treffer sich verbessern.

Deine Körperspannung planvoll anzupassen, verlangt ein gutes Körpergefühl. Je nach Trainingsstand musst du dir dieses Körpergefühl erst erarbeiten.

Willst du es selbst hinzufügen, achte auf das Gefühl im Punkt „Woran erkenne ich Fortschritt?“

Das Element ist anspruchsvoll. Im Training gelingt es dir sicher recht schnell. Willst du es auch im Kampf mit Stress und Schmerzen einsetzen, dauert es länger und verlangt viele Wiederholungen. Eine Kombination kann ich nicht empfehlen.

Das Element ist ein Langläufer. Es begleitet dich über Monate, wenn du es automatisiert einsetzen willst unter Stress und Schmerzen. Die hohe Geschwindigkeit liefert dir aber auch einen hohen Impuls und damit eine hohe Kraft. Nimm es öfters in deine Aufgabenliste, um die Automatisierung zu unterstützen. Einen Fokus benötigst du nicht.

Eine niedrige Körperspannung ist optimal, um hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Verfolgst du auch andere Ziele, z.B. Störungen besser zu widerstehen, entsteht ein Zielkonflikt. Dafür ist eine höhere Körperspannung besser. Deswegen wechsle die Spannung von niedrig zu hoch, je nach Herausforderung.

Wenn du das Element auch unter Stress, Schmerzen und Ermüdung einsetzen willst, brauchst du einen hohen Grad an Automatisierung. Es dauert eine gewisse Zeit, bis dir das gelingt.

Element: Nutze im Fallen dein Körpergewicht

Dein Körpergewicht unterstützt im Fallen deine Fähigkeit Kraft zu erzeugen. Wie beim Element „Erhöhe deinen Körpereinsatz“ speichert dein Körper Bewegungsenergie. Im Fallen ist die Quelle der Energie die Erdanziehung. Wenn du fällst, überträgst du diese Energie als Impuls, damit als Kraft, auf dein Gegenüber.

Versuche deinen Körperschwerpunkt abzusenken und gleichzeitig die entstehende Kraft auf deinen Gegner zu übertragen.

Achte darauf, ob du für Bewegungen deinen Körperschwerpunkt absenkst und gleichzeitig die entstehende Kraft auf dein Gegenüber überträgst. Bei einem Schlag sinkst du aus einer leicht erhöhten Körperposition ab und triffst dabei gleichzeitig mit deiner Faust. Dabei entsteht im Schlag ein Anteil an nach unten gerichteter Kraft im Schlag. Diese steht dir zusätzlich zu anderen Kraftquellen zur Verfügung.

Prüfe, ob du es schaffst, gleichzeitig deinen Körperschwerpunkt abzusenken und dabei die Kraft zu übertragen. Achte zusätzlich auf die Anzeichen für harte Treffer.

Halte Ausschau nach Bewegungen, welche als Teilbewegung deinen Körperschwerpunkt absenken. Schau im nächsten Schritt, ob du zum Zeitpunkt dieser Teilbewegung gleichzeitig Kräfte übertragen kannst. Dann stimme dein Absenken mit dem Übertragen der Kräfte ab.

Zwei Elemente sind als Kombination denkbar. Das Element „Erhöhe deinen Körpereinsatz“ nutzt auch dein Körpergewicht. Du kannst den Vorwärtschwung deiner Bewegung mit dem Absenken verbinden.

Das Element „Erhöhe kurz vor dem Treffer deine Körperspannung“ stellt sicher, dass dein Körpergewicht und deine erzeugte Kraft ideal auf deinen Gegner übertragen wird.

Das Element verlangt eine sehr spezielle Kombination aus dem Absenken deines Körperschwerpunktes und gleichzeitig dem Übertragen dieser Kraft auf deinen Gegner. Der Fokus lohnt, wenn du diese Kombination in einer deiner Bewegungen. Das Element liefert dir einen hohen Beitrag an Kraft für harte Treffer.

Der Fall mit seinem Kraftbeitrag steht dir nur für einen sehr kurzen Zeitpunkt zur Verfügung. Es ist schwer das Fallenlassen mit deiner restlichen Bewegung gleichzeitig auszuführen.

Ein Absenken deines Körperschwerpunktes muss wieder ausgeglichen werden. Du benötigst Kraft, um wieder zu deiner stabileren Position zu kommen. Wendest du das Element zu oft an, wird dich dieser Ausgleich ermüden.

Fallenlassen ist einfach. Gleichzeitig die erzeugte Kraft auf deinen Gegner zu übertragen ist schwer.

Zusammenfassung

  • Setze unbenutzte Körperteile als Kraftquellen ein um deine Kräfte zu erhöhen.
  • Versuche im Moment des Auftreffens deiner Faust beide Beine für Vorwärtsschub einzusetzen.
  • Fortschritt erkennst du, wenn du beim Treffen den Kraftfluss in beiden Beinen spürst.
  • Niedrige Körperspannung zum Start deiner Bewegung sichert dir einen hohen Impuls um hohe Kräfte zu übertragen.
  • Versuche beim Start der Bewegung eine niedrige Körperspannung zu haben.
  • Fortschritt erkennst du am Gefühl der Entspannung beim Start der Bewegung.
  • Dein Körpergewicht stellt dir im Fallenlassen gespeicherte Energie zur Verfügung, die du als Kraft nutzen kannst.
  • Versuche deinen Körperschwerpunkt abzusenken und gleichzeitig die entstehende Kraft auf deinen Gegner zu übertragen.
  • Fortschritt erkennst du, wenn du es schaffst, gleichzeitig deinen Körperschwerpunkt abzusenken und dabei die Kraft zu übertragen.
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Zugehörige Anleitungen

  • Folge 1.7

    Harte Treffer + Hohe Kraft

    Grundlagen: Kraft des Gegners nutzen und schwächen

  • Folge 1.8

    Harte Treffer + Hohe Kraft

    Elemente: Gegenkräfte ausgleichen, Vorwärtsschritt nutzen, Sprungbrett